Menü

Rückenwind / Kinderarmut

Rückenwind

Projekt des Kinderschutzbundes in Kooperation mit der Kinder- und Jugendkunstschule unARTig: "Erlebnis Kunst - Kulturelle Bildung und der Gräfenau-Grundschule

Kulturelle Bildung ist ein elementarer Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Der frühe und regelmäßige Kontakt mit Bildender Kunst und die Auseinandersetzung damit regen Kinder an, innere und äußere Bilder zu sammeln, selbst zu gestalten und zu artikulieren. Durch die kontinuierliche Beschäftigung mit Bildender Kunst wird diese zur Selbstverständlichkeit; das bildnerische Selbstbewusstsein kann so geweckt und gestärkt werden. Problemlösendes Denken kann nur dort entwickelt werden, wo Kinder früh die Möglichkeit haben, neue Welterfahrung zu machen. Neugier und die Suche nach neuen Bildern, Erfahrung und Sensibilisierung der Wahrnehmungen sind ein wichtiger Motor der Entwicklung.

Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Grunderfahrungen sowohl im Bereich der Wahrnehmung als auch der künstlerischen Techniken, sowie im Bereich der sprachlichen Kompetenz. Experimentelles, suchendes Lernen und selbständiges Tun soll durch notwendige Freiräume in der Gestaltung unterstützt werden. Die Kinder sollen selbst das Wesentliche entdecken und erproben können; sie sollen zu auftauchenden Fragen selbständige Lösungen erarbeiten, denn sie lernen vor allem durch das konkrete Tun.

Kunstausstellungen sind Orte kulturellen Lernens und ein Teil des kulturellen Lernens ist der Spracherwerb und die Sprachfestigung. Über Kunst lässt sich immer reden, auch auf kindgerechte Weise. Es ist nicht erst seit der Pisa-Studie bekannt, dass die Beherrschung der deutschen Sprache für den Schulerfolg unerlässlich ist. In diesem Kurs wird parallel zur gestalterischen Entwicklung auch die sprachliche Kompetenz ohne Notendruck spielerisch gefördert und gleichzeitig sollen die Kinder ihre eigenen Sprachmöglichkeiten entdecken. In den aktuellen Ausstellungen des Kunstvereins werden die Teilnehmer über Bildbeschreibungen (das Gesehene/Entdeckte benennen) und Übungen zur Wahrnehmung (genaues Hinsehen) mit der Sprache vertraut gemacht. Die originalen Kunstwerke motivieren aufgrund ihrer Authentizität und Lesbarkeit und regen zum Sprechen und austauschen an. Die Kinder erfinden selbst Geschichten zu den Kunstobjekten, spielen mit den Worten und finden Synonyme. Rollenspiele, das Nachstellen von Gesehenem, künstlerisches praktisches Arbeiten verbinden Kunst und Sprache und bereichern die Fantasie. Die Spielideen und Bewegungsgeschichten fördern die Gemeinschaft und das Sozialverhalten und sprechen alle Sinne an.

Der Kurs findet regelmäßig (nach Absprache mit dem Hort oder der Grundschule) im Atelier der Jugendkunstschule unARTig des Kunstvereins Ludwigshafen statt, d.h. die Kinder kommen mit zeitgenössischer, junger Kunst in Kontakt, arbeiten vor und mit den Originalen und lernen somit auch ganz nebenbei den Kunstverein kennen. Dieser spielerische, selbstverständliche und unkomplizierte Zugang zu und Bekanntschaft mit junger Kunst solle auch die Hemmschwelle der Kinder heruntersetzen, die sonst kaum die Möglichkeit haben, sich mit Kunst auseinander zu setzen und vielleicht noch nie ein Museum oder einen Kunstverein besucht haben. Ziel ist es, durch die Kooperation mit dem Hort oder der Grundschule eine kontinuierliche und nachhaltige Arbeit mit solchen Kindern aufzubauen, die nicht die Chance haben, Angebote von Jugendkunstschulen wahrzunehmen und die nicht am kulturellen Leben der Stadt teilnehmen können.

Seit einigen Jahren laufen Förderprojekte parallel, die äußerst positiv angenommen wurden und bereits große Früchte getragen haben. Im Verlauf der Kurse konnte man zusehen, wie sich die Kinder verändert haben: sie wurden zunehmend selbstbewusster, aufgeschlossener und ihre motorischen und sprachlichen Fähigkeiten haben sich innerhalb kürzester Zeit merklich verändert. Sie haben gelernt, sich angemessen in öffentlichen Einrichtungen (Ausstellungsraum) zu verhalten; mit bestimmten Techniken und Materialien wie z.B. mit ton und Filz kamen sie das erste Mal in Berührung. Konzentration, Ausdauer, Verstehen auf sprachlicher Ebene und Umsetzung der Arbeitsaufträge, Verbesserung des sprachlichen Ausdrucks, Mut zu eigener Gestaltung - all das waren Punkte, die intensiviert und gefördert wurden.

Singklasse

Projekt "Singklasse" des Kinderschutzbundes in Kooperation mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen und der Ernst-Reuter-Grundschule

Die Singklasse ist ein musikalisches Grundausbildungsangebot mit Singen, Klatschen, Tanzen und elementarem Musizieren für Kinder der 1. Klasse.

Warum verstärken Musikunterricht in der Singklasse an der allgemeinen Grundschule?

Eine praktische musikalische Ausbildung mit Singen, Klatschen, Tanzen und elementarem Instrumentalspiel entwickelt den Kindern neben musikalischen Fertigkeiten gleichermaßen ihre seelisch-emotionalen, geistg-intellektuellen und auch sozialen Fähigkeiten und trägt so insgesamt zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung bei.

Neben dem Erlernen musikalischer Grundfähigkeiten und damit dem aktiven Erschließen unserer abendländischen Musikkultur, bildet Musikunterricht Schlüsselkompetenzen aus, die im Alltag unserer heutigen Gesellschaft unerlässlich sind, wie Konzentrationsvermögen, Aufmerksamkeit, Sozialkompetenz, Durchhaltevermögen, Disziplin und Teamgeist und nicht zuletzt Zuverlässigkeit und aufeinander Hören.

Was lernen die Kinder? Was sind unsere Lernziele?

Zuallererst einmal wollen wir natürlich die Freude und das Interesse der Kinder an der Musik und am eigenen Musizieren wecken. Die Singklasse ist die ideale Vorbereitung auf einen weiterführenden Instrumentalunterricht. Soziales Lernen wird durch den Unterricht in der Gruppe besonders gefördert.

Der Singklassenunterricht erfordert konsequente Regeln, die das Miteinander bestimmen wie Aufeinander hören, gegenseitige Rücksichtnahme, Abwarten bis man an der Reihe ist und nicht zuletzt das Erleben durch die Musik gemeinsam harmonisch in der Gruppe agieren.